Geschichte vom unerfüllten Kinderwunsch
Shownotes
Ich hätte gern Kinder gehabt. Hätte sie gern gestimmt und gewiegt, In meinen Armen gehalten und bekuschelt. Ich wäre mit ihnen durch den Garten getobt Und hätte mit mit ihnen gestritten Und wäre dabei gewesen – Bei ihrem ersten Wort Und ihrem ersten Schritt Und vielleicht hätten sie mir einmal von ihrem ersten Kuss erzählt.
Ich hätte gern Kinder gehabt. War immer davon ausgegangen, dass ich eine Mutter sein würde. Offen gestanden hatte ich nie auch nur in Erwägung gezogen, dass es anders werden könnte.
Am Anfang hatte ich noch geduldig gewartet. Die ersten Monate. Jahre. Sicher ist es normal, dass es von Frau zu Frau auch mal etwas länger dauert Bis eine schwanger wird Schließlich sind unsere Körper verschieden Einzigartig Geben ihren eigenen Takt vor.
Ich war guter Dinge. Ich dachte so oft und immer wieder, dass es diesmal klappen würde. Guter Hoffnung bis zum Schluss. Bis mein Körper losließ Und hergab, was nicht sein und werden sollte.
Von Mal zu Mal tat es mehr weh. Mein Körper ließ los, immer wieder, Aber mein Herz hielt fest.
Ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben, Wollte es weiter versuchen Wollte unbedingt ein Kind.
Mein Herzenswunsch. Es schmerzte mich zu sehen, dass anderen dieser Wunsch So scheinbar leicht und bald erfüllt wurde. Und ließ mich spüren, was mir fehlt.
Irgendwann nahmen die Zweifel in mir Raum. Was stimmt nicht mit mir? Wieso verfehlt mein Körper sein Ziel? Ist es eine Strafe? Hat es einen tieferen Sinn?
Ob ich etwas tun kann, um bessere Vorraussetzungen zu schaffen? Gesünderes Essen, mehr Bewegung, weniger Stress? Manche sagten, das könne helfen. Aber wissen sie denn nicht, dass diese ganze Warterei Und diese ständige Ungewissheit der pure Wahninn sind, Jeden Monat neu? Wie soll da stressfrei gehen?
Wer weiß schon, wie sich das anfühlt. Wer sieht das schon. Wer redet schon darüber.
Ich habe so lange gewartet, dass sich mein Herzenswunsch erfüllt. Dieses Wunder war nicht für gedacht. Und Gott bleibt mir die Antworten Auf all meine Fragen schuldig.
Mein Körper gibt mir eindeutige Zeichen. Die Zeit des Wartens ist vorbei. Nicht, weil weil ich nicht noch weiter versuchen, Nicht, weil ich nicht noch länger ausharren würde.
Mein Körper verändert sich. Ich werde alt. Und mit mir auch meine Gebärmutter. Die Zeit der Möglichkeit ist vorbei.
Und für mein Herz beginnt jetzt die Zeit des Loslassens. Wie das gelingen soll – ich weiß es nicht. Aber langsam beginne ich, mich anderem zuzuwenden. Diesem neuen Leben, das so anders ist als erhofft und gedacht. Und ich hoffe, ich finde darin etwas von dem, auf das ich gewartet habe.
„Und sie hatten kein Kind; denn Elisabeth war unfruchtbar.“ Die Bibel, Lukas 1,7
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